Wohnungsnot
Strategie des Kantons Zug wirkt zu zögerlich
Das neue Leitungsteam des ZKF (von links): Sabine Feierabend, Doris Trinkler, Gisèle Schweizer Pfeffer, Lisa Wieland und Uta Stricker. Foto: zvg
Im April wurde das neue Leitungsteam des ZKF Zuger Kantonalen Frauenbundes gewählt. An der Herbstkonferenz stellte es sich erstmals den Mitgliedern vor. Wir fragten bei den fünf Frauen des Leitungsteams nach.
Wie haben die Mitglieder auf das neue Team reagiert?
Doris Trinkler: Wir hatten vorher wenig Berührungen mit dem ZKF. Wir sind alle Mitglied in einer Frauengemeinschaft, haben uns aber nicht aktiv mit dem Kantonalen Frauenbund auseinandergesetzt.
Sabine Feierabend: Nur durch Zufall haben wir vom Auseinanderbrechen des ZKF erfahren und sind – mehr oder weniger unbedarft – in diese Funktion getreten, weil wir nicht wollten, dass dieses wertvolle Gefäss wegbrechen würde.
Uta Stricker: Die Mitglieder waren sehr zurückhaltend, zum Teil auch reserviert, aber auch positiv überrascht, dass sich nach einem offenbar eher enttäuschenden Jahr doch noch jemand traut, sich an dieses Amt heranzuwagen.
Welches sind die Ideen und Erwartungen, die von den Vorstandsmitgliedern der Frauengemeinschaften und die Einzelmitglieder des ZKF formuliert wurden?
Gisèle Schweizer: Die Erwartungen sind sehr unterschiedlich. Teilweise sind die Frauengemeinschaften sehr aktiv, eigenständig und erfolgreich und haben gar keine grossen Wünsche; auf der anderen Seite wünscht man sich administrative Unterstützung zum Beispiel für das Jahresprogramm oder auch neue Ideen, wie jüngere Mitglieder angeworben werden können.
Wie planen Sie, die Vernetzung innerhalb des ZKF, des Kantons mit Ihrem Dachverbande dem SKF Schweizerischen Katholischen Frauenbund zu stärken?
Uta Stricker: Unser Ziel ist es, die grossartigen Angebote, die der Kanton Zug bereits hat, sichtbar zu machen, damit Frauen und Familien diese in Krisensituationen auch aktiv nutzen können. Wir möchten Familien «empowern», dass sie gezielt Hilfe holen können und nicht darauf angewiesen sind, abzuwarten, bis jemand Hilfe anbietet. Verschiedene lokale Vereine wie Eff-Zett, Triangel, Punkto, aber auch der Kanton selbst mit Bildungsgutscheinen, die Familienhilfe usw. bieten hier wertvolle, zum Teil sehr wenig bekannte Angebote, die wir – zusammen mit eigenen Vorträgen – promoten möchten.
Was waren die zentralen Themen, die bei der Diskussion über einen Weiterbildungstag zur Sprache kamen, und welche Impulse gab es?
Sabine Feierabend: Das zentrale Thema war und ist kein Neues; unser Leben ist prall gefüllt und man hat oft das Gefühl, dass nicht «noch etwas» Platz darin hat. Frauen müssen oft abwägen, was bringt mir wirklich etwas und was ist eine zusätzliche Belastung. Frauen möchten sich vernetzen, aber keine unnötige Zeit verlieren. Aus meiner persönlichen Perspektive ist jedoch jedes Gespräch eine Bereicherung und wenn man offen dafür ist, nimmt man aus jeder Begegnung etwas Neues und Wertvolles mit.
Was hat es mit den beiden Hilfswerken des Zuger Kantonalen Frauenbunds – die Nothilfe und der Weihnachtsbriefkasten – auf sich?
Lisa Wieland: Seit den Gründungsjahren steht die Nächstenhilfe auch im Fokus des Zuger Kantonalen Frauenbunds: Seit Beginn der 1920er Jahre unterstützt die Nothilfe (ehemals Mütterhilfe) Menschen in schwierigen Situationen. Finanziert wird die Nothilfe durch das Muttertagsopfer der katholischen Pfarreien des Kantons Zug und wertvolle Spenden von Privatpersonen, Vereinen und Firmen. Aber auch hier gilt das Prinzip, dass wir die betroffen Personen mit den Angeboten wie Schuldenberatung etc. verknüpfen. Die Nothilfe soll keine Dauerlösung, sondern eine «Nothilfe»
sein.
Wie finanzieren Sie die Hilfswerke?
Gisèle Schweizer: Unsere Hilfswerke finanzieren sich rein über Spenden. Der Weihnachtsbriefkasten erhält vom Rotary Club Zug-Zugersee ca. fünf Tonnen Lebensmittel. Wir freuen uns über jede Spende und danken für die Unterstützung.
Lisa Wieland: Gespendet werden kann über www.zkf.ch/unser-engagement/nothilfe sowie über www.zkf.ch/unser-engagement/weihnachtsbriefkasten.
Worauf liegt in Zukunft der Fokus des ZKF?
Doris Trinkler: Der Fokus des ZKF liegt mittel- und langfristig weiterhin auf der Förderung von Frauen im Kanton Zug. Frauen zu stärken, vernetzen und sie durch sinnvolle Weiterbildungsangebote zu empowern, resp. sich zu entlasten. Das ist unser grosses Ziel.
Gisèle Schweizer: Auch der ZKF selbst ist auf Spenden angewiesen. Wir sind für jede Unterstützung dankbar. Herzlichen Dank an alle, die den Zuger Kantonalen Frauenbund mit seinen Hilfswerken seit über 100 Jahren unterstützen und so wertvolle Unterstützungsarbeit ermöglichen!
Uwe Guntern
Der Zuger Kantonale Frauenbund
Der Zuger Kantonale Frauenbund engagiert sich seit 1913 als Verein für Frauen jeden Alters, jeden Standes und jeder Nationalität. Ihm sind 14 Frauengemeinschaften/ Ortsvereine angeschlossen, die in den Gemeinden ehrenamtlich wertvolle Arbeit leisten. Der ZKF ist als Kantonalverband dem Dachverband des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds SKF angeschlossen und ist ein Verbindungsglied zwischen den Frauengemeinschaften des Kantons und dem SKF. Die fünf Frauen, die neu im Leitungsteam/Vorstand des ZKF sind, engagieren sich in ihren Berufen und ehrenamtlich seit Jahren für Frauen, Familien und Kinder.
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