Ausbildung
Attraktivität der Pflegeberufe nimmt weiter zu
Daniela Diaz, Head Coach des EVZ Women's Team, ist die Vorfreude auf den Meisterschaftsstart anzumerken und anzusehen. Foto: RC
Alles neu macht der EV Zug. Mit dem frischgegründeten Frauenteam, deren Spielerinnen den Semiprofi-Status haben, und der Hockeyschule für Mädchen will der Eishockeyverein eine Pionierrolle in der Entwicklung des Frauensports in der Schweiz einnehmen.
Nach der doch eher kurzen Vorbereitungszeit ist es bald so weit: Das neugegründete Women's Team des EV Zug spielt bald seinen ersten Ernstkampf in der Schweizer Eishockey-Meisterschaft.
Erst im Januar dieses Jahres wurde damit angefangen, beim EV Zug ein Frauenteam aufzubauen. Dafür wurden gleich Nägel mit Köpfen gemacht. Als Headcoach wurde mit Daniela Diaz eine der erfahrensten Schweizer Eishockey-Fachfrauen engagiert. Mehrfache Schweizer Meisterin und Nationalspielerin, auch als Trainerin der ZSC Frauen mit Meisterehren und Schweizer Nationaltrainerin.
Für Diaz selber ist es eine Heimkehr, sie ist nur wenige hundert Meter neben der Zuger Bossard Arena aufgewachsen. «Es scheint mir immer noch wie ein Traum. Ich bin so stolz, Teil dieses neuen Projekts zu sein», sagt Diaz.
Mit ihr wurden weitere grosse Namen in die Innerschweizer Hockey-Metropole geholt. So Lara Stalder, Captain der Schweizer Nationalmannschaft, welche die letzten zehn Jahre in Schweden gespielt hat. Mit Annic Büchi, Nina Harju, Naemi Herzig, Noemi Ryhner, Nadine Hofstetter, Ivana Wey, Lena-Marie Lutz und Chiara Eggli stehen weitere Nationalspielerinnen im Kader des Women's Team. «Wir haben nicht ein Frauenteam gegründet, weil wir das müssen, sondern weil wir das wollen», erklärt EVZ-General-Manager Reto Kläy. «Wir sorgen auch bei den Frauen von Beginn weg für professionelle Bedingungen.»
Alle Spielerinnen werden mit einem 40- bis 50-Prozent-Pensum oder einem Ausbildungsvertrag in einem semiprofessionellen Rahmen beim EV Zug angestellt. Dadurch können sie im Gegensatz zu vielen ihrer Kolleginnen anderer Vereine am Nachmittag statt am Abend trainieren. «Dass sie unter diesen Umständen ihren Sport ausüben können, hat sicher auch dazu beigetragen, dass viele Spielerinnen den Weg zu uns gefunden haben», ist Daniela Diaz überzeugt. Nicht nur das Women's Team wurde neu gegründet, sondern auch die Hockeyschule für Mädchen, die im Oktober startet. Reto Kläy spricht von einem Leuchtturmprojekt. «Wir hoffen, wir erzeugen mit unserem Vorgehen eine Signalwirkung für die Förderung von Schweizer Frauenteams.»
Alle drei Vorbereitungsspiele hat das Women's Team gewonnen. 15:0, 3:1 und 6:1 waren die Resultate. Trotz den professionellen Strukturen: Die Zuger Frauen müssen, weil das Team neu gegründet wurde, in der zweitobersten SWHL B beginnen. Das Saisonziel ist klar: der sofortige Aufstieg in die höchste Spielklasse. «Der Druck ist von Beginn weg gross. Aber ich sehe grosse Begeisterung bei den Spielerinnen, diesem neuen Projekt zum Erfolg zu verhelfen», sagt Daniela Diaz.
Bevor die Meisterschaft für das EVZ Women's Team am 16. September mit einem Auswärtsspiel bei Zunzgen-Sissach losgeht, spielen die Zugerinnen noch zwei Testspiele gegen den SC Bern. Eines am 9. September, 16.45 Uhr, in der Bossard Arena (freier Eintritt). Daniela Diaz hofft auf viel Publikum. «Auch wir Frauen wollen bei den Zugerinnen und Zugern das Eishockeyfieber auslösen.»
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